Die Nachfrage nach heimischen Balkonkraftwerken zur Energieerzeugung durch die Kraft der Sonne steigt. Kein Wunder, lassen sich durch die Einspeisung des erzeugten Stroms die eigenen Energiekosten doch bedeutend reduzieren.
Gleichzeitig stellt sich angesichts drohender Energieengpässe immer wieder auch die Frage, ob die Mini-Solaranaalgen auch bei einem Black-out hilfreich sind und den Haushalt weiterhin zuverlässig mit Strom versorgen. Die Antwort lautet hier zwar leider: nein. Doch für diesen Zweck gibt es Alternativen auf dem Markt – und auch ohne Dauerstrom haben Balkonkraftwerke eine ganze Reihe von Vorteilen.
Wozu ist die Stromversorgung bei einem Black-out wichtig?
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) benennt in der Studie Autarke Notstromversorgung der Bevölkerung als fünf wichtige Kategorien für eine Notstromversorgung bei einem Black-out Licht, Kommunikation, Zubereitung, Lagern und Heizen. Daneben kann vielleicht auch der Betrieb medizinischer Gerätschaften die dauerhafte Stromversorgung zu einem (lebens-)wichtigen Faktor werden lassen, vielleicht willst du auch auf gar keinen Fall auf die Arbeit am Notebook verzichten oder die Pumpe des Aquariums muss unbedingt weiterlaufen.
Welche Aspekte dir letztlich wichtig sind, ist eine höchst individuelle Entscheidung – und damit auch die Art, wie du deinen eigenen Strom erzeugst. So kann das Balkonkraftwerk eine optimale Lösung sein – vielleicht ist aber auch eine Powerstation die bessere Entscheidung.
Die fehlende Referenzfrequenz des Wechselrichters
Die kompakten Balkonkraftwerke bestehen nur aus wenigen Komponenten. Eines davon ist der Wechselrichter. Dieser wandelt den erzeugten Gleichstrom zu Wechselstrom mit einer Frequenz von 50 Hertz um. Nur so kann der Strom dann über die Steckdose in das heimische Stromnetz eingespeist und dort genutzt werden.
Das Problem: Der Wechselrichter selbst kann die Schwingungsfrequenz von 50 Hertz nicht selbst erzeugen. Alle Geräte sind seit dem Jahr 1995 so konstruiert, dass sie die Netzfrequenz als Referenz für ihre eigene Schwingungserzeugung nutzen. Bei einem Stromausfall bleibt dieser Gegenpol allerdings aus. So hat der Wechselrichter keinen Anhaltspunkt, um die Frequenz zu erzeugen – und kann damit auch keinen Strom bereitstellen.
Laut VDE-Norm AR-N 4105:2018-11 ist dieser sogenannte Netz- und Anlagenschutz, kurz NA-Schutz, gesetzlich sogar vorgeschrieben und darf auch nicht umgangen werden.
Alternative Energieversorgung bei Blackouts
Um bei einem Stromausfall nicht im Dunkeln zu sitzen, gibt es durchaus Alternativen zu Balkonkraftwerken, die auch dann noch funktionieren, wenn das Hausnetz keine Referenzfrequenz mehr liefert.
Speicher für Balkonkraftwerke – kostspielige Ergänzung
Bislang wenig verbreitet sind aufgrund der hohen Kosten Speicher für Balkonkraftwerke, d. h. eine angeschlossene Batterie, die den erzeugten Strom zwischenspeichert. Im Regelbetrieb bei einer maximalen Einspeisung von 600 Watt in das Hausnetz ist die Anschaffung des Akkus dabei unverhältnismäßig teuer, sodass sich diese nur selten lohnt.
Allerdings tut sich hier gerade etwas und möglicherweise gibt es in Kürze einen ersten Anbieter auf dem Markt, der das Speichern des Stroms aus dem Balkonkraftwerk künftig unkompliziert möglich macht. Neben dem Laden des Speichers über Solarmodule soll mit diesem Gerät das Einspeisen in das Hausnetz möglich sein – die Markteinführung steht derzeit allerdings noch aus.
Powerstations mit Solargenerator –leistungsstarke Notstromversorgung
Extrem leistungsstark sind Powerstations mit MPPT-Solarladegenerator, die entweder über eigene Solarmodule verfügen oder sich teilweise auch mit dem Balkonkraftwerk koppeln lassen. Die Solarpanels der Powerstations sorgen auch bei einem mehrtägigen Stromausfall einfach zwischendurch für neuen Strom, der die Akku-Laufzeiten weiter steigert.
Mit besonders kraftvollen Modellen kannst du deinen kompletten Haushalt auch bei einem Stromausfall mehrere Tage weiterhin mit Strom versorgen.
Daneben bietet der Markt praktische Kompaktgeräte, die dank ihres geringen Gewichts auch für den mobilen Einsatz unterwegs geeignet sind – dabei jedoch nicht ganz so viel Strom erzeugen, um alle Haushaltsgeräte zu versorgen.
Wenngleich du die Powerstation natürlich auch nutzen kannst, wenn der Strom gerade nicht ausfällt: Die Anschaffung dieser Heimkraftwerke ist deutlich teurer als ein Balkonkraftwerk, sodass du dir vor dem Kauf durchaus Gedanken machen solltest, welchen Anforderungen die eigene Stromerzeugung gerecht werden soll.
Die Vorteile von Balkonkraftwerken
Trotz der fehlenden Versorgungssicherheit im Falle eines Stromausfalls gehen mit dem Kauf eines Balkonkraftwerks eine Reihe von Vorteilen einher, die durchaus überzeugen wenn du im Falle eines Black-outs nicht auf Dauerstrom angewiesen bist.
- Reduzierung der Energiekosten durch eigene Stromversorgung um ca. 15%
- einfache Plug-and-play-Installation
- unkomplizierte Anmeldung und Registrierung
- sichtbares Zeichen zum Umweltschutz
- auch für Mieter:innen geeignet
- mobile Stromerzeugung
Und natürlich ist auch der Anschaffungspreis ein Vorteil gegenüber Powerstations oder Speichergeräten.
Beratung zur alternativen Stromerzeugung
Bist du unschlüssig, welche Art der Stromerzeugung für dich infrage kommt oder willst du mehr über die Möglichkeiten erfahren, mit Solarstrom für den nächsten Black-out gerüstet zu sein? Unsere Expert:innen beraten dich gern zu Balkonkraftwerken, Powerstations & Co. und ermitteln eine individuell optimale Lösung für deine persönlichen Anforderungen.